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Der Lehrling: Könner und Kunde von morgen

Handwerkskammer meldet 8,7 Prozent mehr Lehrverträge - Betriebe erklären, warum sie ausbilden

16. Juli 2004 | 672 neue Lehrverträge haben die Handwerksbetriebe des Regierungsbezirks Leipzig per 15. Juli abgeschlossen. Das sind in Zahlen 54 Ausbildungsplätze beziehungsweise 8,7 Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. "Die Zahlen zeigen bereits, dass sich das Handwerk nachhaltig in die Ausbildungsoffensive 2004 einbringt", erklärt der Präsident der Handwerkskammer zu Leipzig, Joachim Dirschka. Oberstes Ziel sei es, mit vielfältigen Aktivitäten und dem persönlichen Engagement der Ausbildungsplatzentwickler die Vorjahreszahlen zu erreichen.

Zahlreiche Handwerksbetriebe im Regierungsbezirk Leipzig haben die Vorteile der Ausbildung längst erkannt: "Wir bilden grundsätzlich für das eigene Unternehmen aus und versuchen diese Fachkräfte auch zu halten", erklärt Monique Kötz von der Metallbau Kötz GmbH in Mockrehna. Seit 1994 stellt der Betrieb regelmäßig ein bis zwei Lehrlinge für den Beruf Metallbauer ein. Derzeit lernen neun Lehrlinge im Betrieb bei einer Gesamtmitarbeiterzahl von 32 - eine vorzeigbare Quote.

Karsten Jungmann hat im vergangenen Sommer erstmals Lehrlinge für sein Kosmetikstudio in Borna eingestellt, gleich sechs an der Zahl, und es nicht bereut. Er bildet nach der neu geschaffenen Ausbildungsordnung zum Kosmetiker aus. "Ich bin sehr froh über diesen Ausbildungsberuf. Prinzipiell tut das unserem Berufsstand sehr gut", betont er und begründet, warum: "Das Niveau, das ich mir vorstelle, kann ich nur erreichen, indem ich selbst ausbilde." Was bisher in Kurzlehrgängen an Fachschulen mehr oder weniger gut vermittelt wurde, lernen die Lehrlinge nun von Grund auf in drei Jahren im dualen System. An den insgesamt 26 Arbeitsplätzen müssen seine Lehrlinge gleich im ersten Lehrjahr praktisch arbeiten, natürlich unter Aufsicht von fünf Mitarbeitern. In diesem Jahr wird Jungmann wieder vier Lehrlinge einstellen und rät seinen Kollegen, es ihm gleich zu tun. "Wenn wir sie nicht ausbilden, dann haben wir Kosmetiker in fünf Jahren noch keine ordentlichen Fachkräfte."

Dachdeckermeister Andreas Kunert aus Zweenfurth denkt beim Thema Ausbildung auch an die Zukunft der Region: "Wenn ich ausbilde, halte ich meine eigene Klientel hier. Ich gehe nicht davon aus, dass meine Lehrlinge auch meine Kunden werden. Wenn jedoch ein Bäcker oder Maler im Ort ausbildet, dann wird der vielleicht in fünf bis sechs Jahren auch mal ein Haus bauen. Diesen Kreislauf müssen wir schließen. Wenn jeder in seinem Bereich so denken würde, dann hätten wir auch später genügend Kunden und die wandern nicht in den Westen ab." 39 Lehrlinge hat Kunert in 13 Jahren ausgebildet, ernsthafte Probleme habe er nur mit einem gehabt. Momentan beschäftigt er 136 Mitarbeiter, davon vier Auszubildende.

Betriebe, die noch Lehrlinge für das neue Ausbildungsjahr suchen, können ihr Lehrstellenangebot in der Lehrstellenbörse auf den Internetseiten der Handwerkskammer veröffentlichen. Hier finden Schüler zur Zeit 57 Lehrstellen in 28 Berufen.

Vor Ort in den Regionen bieten die Ausbildungsplatzentwickler im direkten Gespräch mit den Betrieben unter anderem praktische Hilfestellung beim Einstieg und Durchführung der Ausbildung an:

  • Leipzig / Leipziger Land: Uwe Männig, Telefon 0341 2188-358,
  • Torgau: Kerstin Klage, Telefon 03421 902417,
  • Döbeln: Petra Winkler, Telefon 03431 71480,
  • Eilenburg: Martina Osthoff, Telefon 03423 753413,
  • Oschatz: Mathias Churs, Telefon 03435 932123.
Pressemitteilung vom 16. Juli 2004

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