Bilanz mitteldeutscher Kammern zum Ausbildungspakt
Handwerkskammer zu Leipzig

Bilanz mitteldeutscher Kammern zum Ausbildungspakt

15.245 Ausbildungsverträge und 601 Einstiegsqualifizierungen - mitteldeutsche Wirtschaft erfüllt Verpflichtung

23. November 2004 | 15.245 neueingetragene Ausbildungsverträge, damit 376 mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres, und 2.158 gänzlich neue Ausbildungsplätze (Plus von 419 gegenüber Vergleichszeitraum) können die vier Handwerkskammern und Industrie- und Handelskammern der Region Leipzig-Halle-Dessau zum 31. Oktober dieses Jahres verzeichnen. Durch die gemeinsame Nachvermittlungsaktion der mitteldeutschen Kammern mit den Agenturen für Arbeit wurde die Zahl der unvermittelten Bewerber von 1.467 zum 30. September auf 241 am 31. Oktober gesenkt.

"Dieses beachtliche Ergebnis zeigt: die mitteldeutsche Wirtschaft engagiert sich wie immer in Sachen Ausbildung. Das hat sie vor der Ausbildungsplatzabgabedrohung getan und macht es weiter. Wir sind mit den wichtigen Elementen auf dem richtigen Weg. Grundlegende Entwicklungen sind angestoßen. Wir gehen davon aus, dass sie in der dreijährigen Laufzeit des nationalen Paktes ihre volle Wirkung entfalten", so der Präsident der Handwerkskammer zu Leipzig Joachim Dirschka auf einer Pressekonferenz der vier Kammern, anlässlich ihrer ersten mitteldeutschen Ausbildungsbilanz.

Noch immer meldet die mitteldeutsche Wirtschaft 190 freie Lehrstellen, für die bislang keine geeigneten Bewerber gefunden werden konnten. Nach Aussage der Kammern hätten in über 800 der abgeschlossenen Ausbildungsverhältnissen die Jugendlichen ihre Ausbildung nicht angetreten oder nach wenigen Tagen abgebrochen.

Zum 31. Oktober hatte die mitteldeutsche Wirtschaft 601 Plätze für die Einstiegsqualifizierung (EQJ) unvermittelter Ausbildungsplatzbewerber angeboten, 231 davon waren noch unbesetzt.

Die Akquise in den Unternehmen laufe weiter. 30 Prozent der Jugendlichen seien der Einladung der Paktpartner zur Nachvermittlung als Voraussetzung für die Einstiegsqualifizierung nicht nachgekommen. Nach Meinung der Kammern sei in den Kompetenzchecks und Vermittlungsgesprächen sichtbar geworden, dass die Berufswünsche vieler Jugendlicher häufig nicht mit ihrer Selbsteinschätzung und Leistungsfähigkeit übereinstimmen. Um dem Abhilfe zu schaffen, schlagen die Kammern eine bereits in den niedrigen Klassenstufen beginnende Berufsorientierung vor. Wichtig sei auch, dass die Jugendlichen mitmachen. Die Jugendlichen, die die Einladung zur EQJ nicht wahrgenommen hätten, würden zeigen, dass sie nicht mitwirken wollen und keine weiteren Hilfen der Paktpartner brauchen. Dies sei nach Meinung der Kammern bedauerlich, aber auch zur Kenntnis zu nehmen.

Im Ergebnis der gemeinsamen Ausbildungsbilanz fordern die mitteldeutschen Kammern "mehr Rückenwind" bei der modularen oder gestuften Ausbildung. Die Ergebnisse und Erfahrungen mit der Einstiegsqualifizierung müssten systematisiert und in das Ausbildungssystem integriert werden. Einstiegsqualifizierungen sollen generell nach Berufsbildungsgesetz möglich werden. Darüber hinaus erwartet die mitteldeutsche Wirtschaft mehr Dynamik bei der Umsetzung der Schulreform. "Die Weichen für eine neue Schule, in der gelernt wird, in der man etwas leisten muss und in der man Freude an Leistung haben kann, sind richtig gestellt. Dies muss von Lehrern zügig umgesetzt und von den Eltern tatkräftig unterstützt werden. Elternhaus und Schule sind bei der Sicherung der Ausbildungsreife gemeinsam gefragt. Und schließlich zeigen alle Umfragen: die Ausbildungsvergütungen sind für viele ausbildungswillige Unternehmen zu hoch. Wir vergeben uns damit viele Chancen", so der Präsident der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau Albrecht Hatton zu den Schlussfolgerungen der Kammern.

Pressemitteilung vom 23. November 2004

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