Susanne Schumann. Bild: Privat

Archivbeitrag | Newsletter zur Meisterfeier 2016Begeisterung an Kollegen und Lehrlinge vermitteln


"Erfolgreiche Meister müssen die Begeisterung für den Beruf an Kollegen und Lehrlinge vermitteln können."

Susanne Schumann | 28 Jahre | Maler- und Lackierermeisterin aus Borsdorf



Das wollte ich als Kind werden:

Floristin

Wie kamen Sie zu Ihrem Beruf?

Das hat sich damals einfach ergeben. Der erlernte Beruf der Floristin brachte mich nach der Lehre beruflich nicht weiter. Daher hielt ich nach einem Job Ausschau, der aber auf jeden Fall mit Farbe, Kreativität und Handwerk zu tun haben musste. Mein Onkel machte mich auf die Ausbildung zur Fahrzeuglackierin aufmerksam, und nach einem Praktikum stand mein neuer Berufsweg schnell fest.

Warum haben Sie sich nach der Lehre für die Meisterausbildung entschieden?

Da ich ein glückliches Händchen in der Berufsausbildung hatte und diese mit Bestnoten abschließen konnte, bot mir die Handwerkskammer ein Stipendium für die Meisterausbildung an. Da habe ich nicht lange überlegt, denn die Meisterqualifikation ist mit vielen Vorteilen verbunden: Eine umfangreiche Ausbildung und der Erwerb zusätzlicher Berufskompetenzen versprechen eine solide Absicherung und tolle Perspektiven für die berufliche Laufbahn, also habe ich noch einmal die Schulbank gedrückt.

Was hat Ihnen die Meisterschule zusätzlich zur Fachqualifikation gebracht?

Vor allem der Teil IV hat mir wichtigen Input geliefert. Dort wurde ich für den erfolgreichen Umgang mit Azubis sensibilisiert. Im Teil III gaben mir die Dozenten wertvolle Einblicke in die komplette ganze Firmenorganisation, Buchungsabläufe und rechtliche Rahmenbedingungen. Auch die Lektionen in den fachspezifischen Teilen I und II haben es mir ermöglicht, über den Tellerrand hinauszuschauen. Ich konnte neben den Kenntnissen in meinem eigenen Gewerk eine Menge über den "Fremdberuf" des Malers erfahren und theoretisch aneignen.

Was zeichnet gute Meisterinnen und gute Meister aus?

Wer den Meistertitel sein Eigen nennt, versteht nicht nur die Produktionsabläufe im Betrieb und beherrschet sein Handwerk aus dem "Effeff", sondern hat eine echte Leidenschaft für seine Arbeit entwickelt, übernimmt ganz selbstverständlich Verantwortung für seinen Aufgabenbereich und setzt sich und seinem Team klare Ziele. Selbst bei kniffligen Situationen und Herausforderungen bewahrt eine Meisterin oder ein Meister gekonnt die Ruhe und zaubert passende Lösungsvorschläge aus dem Hut. Außerdem müssen erfolgreiche Meisterpersönlichkeiten meiner Meinung nach ihre Begeisterung für den eigenen Beruf auch an ihre Kollegen und Lehrlinge vermitteln können. Dabei hilft sicher ein selbstbewusstes Auftreten und ein gewisses Maß an Menschenkenntniss.

Wem wollen Sie für die Unterstützung während des Meisterstudiums besonders danken?

Ich danke meinen Eltern und meinen Freund, die mir in den drei Jahren Meisterschule immer zur Seite standen und ich mit Rat und Tat voll unterstützt haben. Ihr seid die Besten.

Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?

Da lasse ich mich überraschen. Vielleicht bin ich zur Teammeisterin in meinem Unternehmen aufgestiegen oder habe mich selbstständig gemacht.