Kfz-Mechatroniker arbeitet am Motor. Bild: lookbook.photo
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Auftragsboom hält an. Wartezeit für Handwerkskunden.

Ergebnisse der Konjunkturbefragung Herbst 2017

Das regionale Handwerk blickt auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr 2017 zurück. Branchenübergreifend sind zwei Drittel aller Betriebe mit ihrer Geschäftslage zufrieden, ein knappes Drittel sogar sehr zufrieden, so die Ergebnisse der turnusmäßigen Konjunkturumfrage der Handwerkskammer zu Leipzig. Fast alle Befragten (96 Prozent) rechnen damit, dass das Konjunkturhoch bis zum Jahresende erhalten bleibt.
 

Geschäftslage und Aussichten gut

Besonders positiv schätzen die Ausbaugewerke, die Gewerke für den gewerblichen Bedarf und das Bauhauptgewerbe ihre gegenwärtige und zukünftige Geschäftslage ein. Schlusslicht bildet aktuell das Kfz-Gewerbe. Hier ist jeder fünfte befragte Betrieb derzeit unzufrieden. Für die kommenden Monate glaubt aber auch der Kfz-Bereich an gute Geschäfte. Nur fünf Prozent erwarten eine schlechte Geschäftslage

An der insgesamt guten Stimmung im Handwerk hat sich im Jahresverlauf nichts verändert. Der Geschäftsklimaindex beträgt 94,4 Punkte und ist gegenüber dem Vorjahr nur minimal um einen Punkt gesunken.
 

Exzellente Auslastung der Betriebe

Die Betriebe attestieren eine gute Auftragslage. Die Auftragseingänge sind insgesamt um knapp fünf Prozent gestiegen (69 Prozent der Befragten melden eine unveränderte Auftragslage, 18 Prozent gestiegene und 13 Prozent rückläufige Eingänge).

Mit durchschnittlich 89,5 Prozent hat sich die Kapazitätsauslastung gegenüber dem Vorjahr (88,1 Prozent) nochmals erhöht. Die knappe Hälfte der Betriebe (47,5 Prozent) ist zu mindestens 100 Prozent ausgelastet. Im Vorjahr waren es 42 Prozent. Die Auftragsweite beträgt durchschnittlich 9,3 Wochen. 44 Prozent aller Handwerksbetriebe (Vorjahr: 42 Prozent) haben sogar einen Auftragsvorlauf von mindestens 12 Wochen.

Was die Betriebe freut, ist für die Kunden leider mit Frustpotenzial verbunden. "Die gute Auftragslage und Auslastung bedeuten für Kunden vielfach längere Wartezeiten für Handwerkerleistungen in Kauf nehmen zu müssen", attestiert der Präsident der Handwerkskammer zu Leipzig, Claus Gröhn.

Auch die Umsätze sind bei einem Viertel der Handwerksbetriebe der Region Leipzig gestiegen. Bei knapp zwei Dritteln blieben sie konstant. Lediglich in den Gesundheitsgewerben und im Kfz-Gewerbe berichten mehr Unternehmen von gesunkenen als von gestiegenen Umsätzen.
 

Mehrausgaben beim Einkauf führen zu höheren Verkaufspreisen

Im Durchschnitt stiegen die Einkaufspreise für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe für alle Handwerksgruppen im Beobachtungszeitraum. 47 Prozent gaben steigende Preise an, 60 Prozent erwarten weitere Steigerungen. Dagegen konnten nur 23 Prozent der Betriebe höhere Verkaufspreise erzielen, 35 Prozent rechnen im kommenden Quartal damit.
 

Personalsituation weitgehend konstant

Die gute Lage und die optimistische Stimmung gehen mit einem wachsenden Bedarf an Fachkräften einher. Diese zu finden, ist für die Betriebe zunehmend problematisch. Jedes zehnte Unternehmen konnte zusätzlich Mitarbeiter einstellen. Die überwiegende Mehrzahl hielt ihren Personalbestand konstant. Durchschnittlich sind in den an der Konjunkturumfrage teilnehmenden Handwerksbetrieben des Kammerbezirks einschließlich der Betriebsinhaber 9,8 Menschen beschäftigt.

"Die Handwerksunternehmen der Region sind gut aufgestellt. Die Beschäftigungssituation ist stabil. Die größte Herausforderung für die weitere positive Entwicklung ist die Deckung des Fachkräftebedarfs", fasst Handwerkskammerpräsident Gröhn, die Ergebnisse der Konjunkturbefragung zusammen.

Mehr Informationen

Flyer zur Konjunkturanalyse Herbst 2017



Zum 30. September 2017 waren 11.787 Handwerksbetriebe bei der Handwerkskammer zu Leipzig registriert, 158 weniger als zum Vorjahreszeitpunkt. Der Kammerbezirk umfasst die Stadt Leipzig sowie die Landkreise Leipzig und Nordsachsen.



Mitgliedsbetriebe

Von den 11.787 Mitgliedsbetrieben sind zwei Drittel (7.158 Betriebe) im zulassungspflichtigen Handwerk (Anlage A - Meisterpflicht) tätig. Die Zahl der Mitgliedsbetriebe ist im Vergleich zum Vorjahr um 158 Betriebe gesunken.
 

Geschäftslage und -erwartung

Die Geschäftslage im Handwerk der Region Leipzig bleibt hervorragend. 65 Prozent bewerten ihre Geschäftslage mit gut und weniger als 6 Prozent mit schlecht. Die Erwartungen der Handwerksbetriebe bleiben unverändert optimistisch. Sieben von zehn Betrieben erwarten auch weiterhin eine sehr gute Geschäftslage - nur jeder zehnte Betrieb erwartet eine eher sich verschlechternde Geschäftslage.
 

Geschäftsklima

Das Geschäftsklima ist unverändert freundlich. Der Geschäftsklimaindex beträgt 94,4 Punkte.

Konjunkturbefragung Herbst 2017. Geschäftsklimaindex.
 

Beschäftigung

Die Anzahl der Beschäftigten im Handwerk der Region Leipzig ist konstant. Die Personalplanungen zeigen insgesamt Kontinuität an - minimale, saisonale Freisetzungen werden in den Bauhandwerken erwartet.
 

Konjunkturbefragung Herbst 2017. Beschäftigung.
 

Aufträge

Die Bestände und Eingänge in den Auftragsbüchern sind erneut gestiegen. Die Auftragsbestände in den Bauhandwerken sind für den Sommer erneut überdurchschnittlich, und die Reichweite beträgt 9,3 Wochen. 44 Prozent der Betriebe haben eine Planungssicherheit von mindestens 12 Wochen.
 

Investitionen

In den Betrieben bis neun Beschäftigte wurden im dritten Quartal im Durchschnitt 12.871 Euro und in den Betrieben zwischen 10 und 19 Beschäftigte durchschnittlich 27.678 Euro investiert.
 

Auslastungsgrad

Die Kapazitätsauslastung hat gegenüber dem Vorjahreszeitraum erneut leicht zugenommen und liegt bei durchschnittlich 89,5 Prozent. Die Bauhauptgewerbe, die Ausbaugewerbe sowie die Handwerke für den gewerblichen Bedarf sind nahezu vollständig ausgelastet.
 

Preise

Einkaufspreise und Verkaufspreise sind erwartungsgemäß gestiegen - Einkaufspreise mehr als Verkaufspreise. Der Anpassungsdruck auf die Verkaufspreise bleibt unverändert bestehen.
 

Konjunkturbefragung Herbst 2017. Einkaufs- und Verkaufspreise.

Umsätze

Die Umsätze sind im Gesamthandwerk gestiegen. Weitere Umsatzzuwächse werden erwartet.
 

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Christian Likos

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