Junge Frau im Büro am Telefon. Bild: Karin & Uwe Annas / stock.adobe.com
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Die weibliche Seite des Handwerks

Berufliche Perspektiven für Frauen

4. März 2011 | Ob als Unternehmerfrau, Betriebsgründerin, Mitarbeiterin oder Auszubildende - Frauen sind im Handwerk heute eine feste Größe. Bundesweit sind 27 Prozent der neuen Auszubildenden und 24 Prozent der Existenzgründer im Handwerk weiblich. Damit ist der Wirtschaftsbereich für Frauen so attraktiv wie nie zuvor.
 

Körperkraft bei der Berufswahl inzwischen nachrangig

Vielfältige und spannende Berufsfelder, hervorragende Karrierechancen und ein familienfreundliches Arbeitsumfeld begeistern immer mehr Frauen für das Handwerk. Hinzu kommt, dass moderne Werkzeuge und automatisierte Maschinen die handwerklichen Arbeitsabläufe verändert haben. Mangelnde Körperkraft ist für das vermeintlich schwache Geschlecht bei der Berufswahl im Handwerk inzwischen nachrangig. So haben Berufe wie Tischler, Systemelektroniker oder Maler und Lackierer, die lange als klassische Männerberufe galten, in den letzten Jahren an Beliebtheit unter jungen Frauen gewonnen.

"Das Handwerk bietet Frauen handfeste berufliche Perspektiven - am Weltfrauentag, wie an den übrigen 364 Tagen im Jahr", adaptiert Kammerpräsident Joachim Dirschka, einer der Botschaften der bundesweiten Imagekampagne des Handwerks.
 

Jeder dritte Lehrling im Dirketionsbezirk Leipzig ist weiblich

Im Direktionsbezirk Leipzig ist jeder dritte Lehrling, der im 2010 seine Ausbildung im Handwerk begonnen hat, ein Mädchen (409 = 30,7 Prozent). Bereits mehr als jeder zehnte Lehrling in den Bau- und Ausbauberufen (10,8 Prozent) ist weiblich. In den Elektro- und Metallgewerben waren es 3,4 Prozent, die Tendenz ist steigend.

Von den Handwerkern, die 2010 bei der Handwerkskammer zu Leipzig ihren Meisterbrief erworben haben, waren 67 Frauen (21 Prozent), darunter auch Meisterinnen in den noch immer typischen Männerberufen Elektrotechniker, Installateur- und Heizungsbauer, Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer. Mit den besten Ergebnissen bei den Meisterprüfungen im Fleischerhandwerk schloss eine Frau ab.
 

Frauen besonders in punkto Unternehmensführung ehrgeizig

Gerade in punkto Unternehmensführung sind die Frauen ehrgeizig, den Studiengang Betriebswirt (HWK) schlossen im vergangenen Jahr 31 Frauen ab. Das waren 40,8 Prozent aller Absolventen. Seit 1991 absolvierten diesen Studiengang bereits 393 Frauen (973 Handwerker insgesamt).

Mehr als jeder fünfte Handwerksbetrieb (21,1 Prozent) in der Rechtsform Einzelunternehmen wird von einer Frau geführt. Das sind wiederum 1.970 Unternehmerinnen.
 

Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Handwerksunternehmen selbstverständlich

Über 75 Prozent der Handwerksbetriebe bundesweit sind Familienbetriebe, Familie und Beruf in Einklang zu bringen ist für sie eine Selbstverständlichkeit. Eine wichtige Rolle spielen dabei auch die Unternehmerfrauen. Ihre Rolle hat sich in den letzten Jahren deutlich gewandelt - von der mitarbeitenden Ehefrau und guten Seele des Unternehmens zur qualifizierten Führungskraft.

Sie übernehmen im Unternehmen meist wichtige kaufmännische Aufgaben, wie die Buchhaltung, Kreditgespräche, Personalarbeit. Viele Frauen qualifizieren sich dafür zusätzlich beispielsweise in dem von der Handwerkskammer zu Leipzig angebotenen Lehrgang "Unternehmerfrauen im Handwerk", den bereits mehr als 100 Frauen erfolgreich abgeschlossen haben.

Ebenfalls ein wichtiger Punkt nicht nur für Frauen: Familie und Karriere sind im Handwerk keine unvereinbaren Gegenpole. Kein Wirtschaftszweig besitzt eine so hohe Familienaffinität, wie das Handwerk. Durch die vorwiegend kleinen und mittelständischen Strukturen sind sie zudem besonders flexibel. Im engen persönlichen Austausch können die Betriebsinhaber ihren Mitarbeitern passgenaue individuelle Lösungen bieten und diese Regelungen häufig schnell, unbürokratisch und informell umsetzen. Seien das flexible Ausbildungsplatzmodelle oder Kooperationen mit Kinderbetreuungseinrichtungen.

Pressemitteilung vom 4. März 2011

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Dr. Andrea Wolter

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